Hoch über Barcelona - der Busparkplatz am Hausberg Montjuic |
Längst versprochen, erst
heute gehalten – ein kleiner Bericht über die zweitgrößte Stadt Spaniens (1,6
Millionen Einwohner) und in meinen Augen die liebens- und lebenswerteste. Die
meisten Leute kommen auf einem Kurztrip hierher, entweder aus einem der
spanischen Küstenorte, in denen man Badeurlaub macht, auf einer Rundreise oder
mit einem Sonderangebot direkt aus Deutschland.
Kurztrip?
Klingt gut – drei Tage
Barcelona für 149 Euro, mit 2 Übernachtungen und Flug, oder? Ich meine, das ist
viel zu wenig Zeit. Von pauschalen oder besonders billigen Städtekurzreisen sollte man die Finger lassen. Angenommen, man fliegt mit Vueling oder einer anderen
preisgünstigen Gesellschaft – oft bekommt man dann an den großen Abflughäfen
(zu denen man auch erst mal anreisen muss) nur eine Abendmaschine. In Barcelona
ist man dann in zwei, drei Stunden, das heißt, am dortigen Flughafen. Man
sollte gar nicht erst versuchen, mit dem öffentlichen Nahverkehr in die Stadt
zu fahren, es sei denn, man kennt sich aus und weiß, dass es im Untergeschoss
einen Bus (Aerobus“) direkt zur Plaça de Espanya oder Plaça de Catalunya gibt
(Preis um 6 Euro), von wo aus man mit der U-Bahn oder dem Bus nahezu jedes Ziel
in der Stadt erreichen kann. Näheres HIER.
Die meisten Kurzreisenden
bevorzugen allerdings ein Taxi direkt zum Hotel, was zwischen 30 und 40 Euro
kostet. Wenn man zu mehreren ist, kann sich das wegen der Zeitersparnis und der
Bequemlichkeit durchaus lohnen. Man kommt im Hotel an, checkt ein, bezieht das
Zimmer, duscht, zieht sich um, testet vielleicht noch die Bequemlichkeit des
Betts, und schon ist der erste von drei Tagen vorbei (den dritten Tag kann man
übrigens auch vergessen – die Rückflüge gehen dann morgens vor sieben Uhr – man
kann nicht einmal das Frühstück im Hotel genießen, sondern kauft sich am
Flughafen heißhungrig irgendwelchen überteuerten Mist. Das ist jetzt nicht
speziell auf Barcelona gemünzt, sondern auch die angeblich so billigen Kurz-
und Städtetrips).
Die Rambla gegen 18 Uhr - zwei Stunden später findet man wohl kaum einen Platz hier |
Essen gehen
Wahrscheinlich möchte man am
späten Abend noch essen gehen. Da sucht man sich etwas in der Umgebung des
Hotels – nicht direkt in der Unterkunft, denn das ist oft teuer und auf den
touristischen Geschmack getrimmt. Es gibt überall kleine gemütliche
Restaurants, Imbisse und Takeaways. Fragt nach katalanischem Essen. Paellas
gehören nicht dazu. Das ist spanisches Essen, nicht katalanisches. Man bekommt Paellas stadtweit als günstiges Angebot – sie
schmecken so, als würden sie allesamt in derselben Großküche hergestellt. Tapas
gibt es in großer Vielfalt. Man kann sich einen gemütlichen ersten Abend auf
der Rambla machen, einer Allee, die von der Plaça de Catalunya bis zur
Kolumbus-Säule am Hafen geht. Da sitzt man dann zwischen Tausenden von anderen
Touristen und hat es schwer, sich der Bedienung bemerkbar zu machen. Bier und
Wein sind teurer als anderswo, und wirklich gutes Essen findet man hier nur auf
Empfehlung (z.B. über
https://www.barcelona.de/de/barcelona-restaurants.html).
Wer internationale Küche bevorzugt, ist an der Plaça de Espanya gut versorgt –
dort gibt es eine ehemalige Stierkampfarena, die zu einem Einkaufszentrum
umgebaut wurde, mit kleinen Restaurants im Untergeschoss und unterschiedlichen
Spezialitätenrestaurants auf dem Dach, übrigens meist mit toller Aussicht. Wer
nicht lange suchen will, findet hier schnell etwas nach seinem Geschmack.
Ich empfehle aber, man lässt sich einfach treiben und besucht Nebenstraßen, in denen nicht so viele Touristen zu sehen sind - hier findet man oft kleine, gemütliche Restaurants. Für uns war das Viertel zwischen "Parallel" und "Rambla" am interessantesten in dieser Hinsicht.
Ehemalige Stierkampfarena an der Plaça de Espana |
Blick von der Arena |
Ich empfehle aber, man lässt sich einfach treiben und besucht Nebenstraßen, in denen nicht so viele Touristen zu sehen sind - hier findet man oft kleine, gemütliche Restaurants. Für uns war das Viertel zwischen "Parallel" und "Rambla" am interessantesten in dieser Hinsicht.
Gerade in den Seitenstraßen findet man die interessantesten Geschäfte und Restaurants |
Man hat nun noch einen vollen Tag, um etwas zu unternehmen – durch die Stadt schlendern, um die Architektur zu bewundern, eins der vielen Museen besuchen, eine Bus- und Bahn-Rundfahrt mit dem Tagesticket machen, berühmte Sehenswürdigkeiten besichtigen: Da reicht ein Tag nicht aus, auch wenn man ein Pauschalticket mit Ermäßigung für diverse Sehenswürdigkeiten bucht, z.B. über den Barcelona City Pass oder die Barcelona Card.
Wer
sich so eine Karte kaufen will, sollte das von zu Hause aus tun und gut vergleichen.
Wenn z.B. bei der Sagrada Familia der Hinweis steht: „kein Schlangestehen“, so
ist damit die Tageskasse gemeint. Dort kann es durchaus sein, dass man vier
oder fünf Stunden ansteht, um eine Eintrittskarte für die Kirche zu kommen. Mit
dem vorab erworbenen Ticket steht man halt nur die halbe Stunde am eigentlichen
Einlass, wo man die Karte vorzeigt. Das kürzere Warten lohnt sich dann, und der
Besuch in der Kathedrale auch, vor allem, wenn man fotografiert.
Warteschlangen vor der "Sagrada Familia" |
Fotografieren
sollte man in Barcelona ohnehin viel, auch wenn die Eindrücke auf jeden Fall
unvergesslich sind. Mein Tipp lautet: mindestens eine Woche bleiben, am besten
zwei, und dann vielleicht nicht im Hotel, sondern beim Privatvermieter oder in
einer Ferienwohnung. Man hat dann trotzdem noch das Gefühl, nicht alles
Interessante gesehen zu haben. Insofern werde ich immer mal wieder über
Barcelona berichten – viele Fußballfans werden hier „ihr“ Thema vermissen, und
für politisch oder historisch Interessierte fehlt ein Abschnitt über die Unabhängigkeisbewegung
und die Fahnen, die man überall sieht, La Senyera und La Estelada – hierzu
bereite ich noch gesonderte Berichte vor (d.h., das Thema Fußball sollte dann jemand übernehmen, da bin ich nicht so firm).
Teresa liebt besonders die Tauben an der Plaça de Catalunya |
Hier
kommen noch ein paar weitere Links zum Träumen oder Planen:
Nahverkehr: ÖPNV
Fußball: FCBarcelona
Aufmeiner Pinterest-Seite befindet sich eine spezielle Barcelona-Pinwand mit 610
Pins, die fast alle einen Link zu einer entsprechenden Seite enthalten.
Es gibt eine Menge interessanter Geschäfte, in denen man eine Menge Geld lassen kann... |
Meine
spezielle Empfehlung: Ein paar Worte in der Landessprache lernen! Eine
kostenlose Probelektion, ausführliche Kurse oder Schnellkurse für den Urlaub
gibt es hier: Katalanisch / Spanisch. Verlinkt sind hier die Expresskurse- jeweils
in der rechten Spalte sind auch Intensiv-, Aufbau- oder Kinderkurse zu finden.
In einer der großen Markthallen - die Auswahl ist fast überall fantastisch. |
Es gibt tatsächlich einige schöne Museen in Barcelona. Als wir eine Reise zum 5 Sterne Hotel Südtirol gemacht haben, konnten wir uns das interessante Ötzimuseum ansehen.
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