Es gibt etliche Reiseziele, die man besonders gern im
Frühling aufsucht: Die Voralpenseen, die Côte d'Azur, Paris, Venedig - und
natürlich Amsterdam.
Die niederländische Hauptstadt war unser Reiseziel in
diesem Jahr, und es hat sich gelohnt. Anfang Mai brachen wir von Augsburg auf,
machten Zwischenstation in Wuppertal (darüber folgt auch ein kleiner Bericht)
und trafen an einem Montag in Amsterdam ein.
Ich hatte mich gut vorbereitet, habe im Internet
recherchiert und mir sogar eine Holland-Pinwand mit vielen Fotos aus den ganzen
Niederlanden bei Pinterest angelegt (Bitte HIER klicken) - jeder dieser
"Pins" enthält auch noch einen weiterführenden Link, und es gibt eine
Menge über Amsterdam und die ganzen Niederlande zu erfahren.
Mit dem Auto? Vorsicht!
Was uns dann gleich am ersten Tag zu erschlagen drohte,
waren die Menschenmassen. Vor dem Bahnhof und den benachbarten Straßen war ein
Geschiebe und Gedränge wie auf dem Münchner Oktoberfest, und es wurde erst etwa
einen Kilometer weiter etwas lichter. Wir waren zum Glück mit dem Bus vom Hotel
in die Innenstadt gekommen, denn für das Auto hätten wir sicher keinen
Parkplatz bekommen oder wenn, dann einen sehr teuren. Manche Preisschilder
gingen bis zu 60 Euro pro Tag. Man braucht sich keinerlei Hoffnung zu machen,
einen freien Platz am Straßenrand zu finden - meist handelt es sich um
Behinderten- und Anwohnerparkplätze. Wer falsch parkt, wird
"erpresst" - das Auto wird mit einer schweren Parkkralle stillgelegt,
und man muss sich zu einer Dienststelle begeben, eine saftige Geldbuße zahlen
und kann dann wieder mit seinem Wagen wegfahren.
Unsere Tage in Amsterdam waren von früh bis spät ausgefüllt, denn es gab viel zu entdecken.
Am besten, man parkt außerhalb -
es gibt eine ganze Reihe von Park-and-Ride-Plätzen (LINK), aber deren Bedingungen sind sehr kompliziert und haben sich in letzter Zeit
auch verschlechtert: Siehe HIER.
Mein Tipp: Beim Bahnhof Sloterdijk gibt es einen großen Parkplatz, der nur im
vorderen Teil (vom Bahnhof aus gesehen) als P+R vorgesehen ist, ein weiterer
Teil ist reserviert für das Hotel Meininger, das letzte Drittel (am
"Crystal Tower") ist öffentlich (man fährt über den Radarweg in die
Hanedastraat und direkt auf diesen Bereich zu), ein Tagesticket kostet 7,50
Euro, an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen ist das Parken kostenlos. Achtung
- die Automaten nehmen kein Bargeld - man muss "pinnen", das heißt,
die Kreditkarte oder die normale Bankkarte einschieben und die PIN eingeben.
Keine Sorge - es klappt auch mit der deutschen Karte, und zusätzliche
Bankgebühren fallen nicht an.
Pinnen
"Pinnen" ist in den
Niederlanden übrigens beliebter als bei uns - die meisten Leute zahlen beim
Einkauf mit Karte. Auch die Tageskarte für Busse, Metro und Straßenbahn zahlt
man so (im Bahnhof Sloterdijk am besten in der Buchhandlung in der
Hallenmitte). Das Ticket muss nicht nur beim Einsteigen, sondern auch beim
Aussteigen vor einen Scanner gehalten werden. Unsere Einkäufe haben wir auch
mit Karte bezahlt: Selbst bei Kleinbeträgen wie 3 Euro für eine belegte Semmel
wird man an der Kasse nach der Karte gefragt.
So gerüstet machten wir uns auf
den Weg in die Innenstadt. Amsterdam im Frühling - wir dachten an Tulpen und
Musik, gerieten aber erst einmal in die erwähnte Menschenansammlung. Wir hatten
uns auch den falschen Tag für unseren Reisebeginn ausgesucht: Himmelfahrtstag,
Vatertag und zugleich Nationalfeiertag in den Niederlanden, an dem man des Kriegsendes
und der Befreiung von den Deutschen gedenkt. Diese waren allerdings in
verstärkter Anzahl wieder da, zum Glück in friedvoller Absicht. Die Leute
drängeln und schieben und achten nicht auf Kinder. Man sollte versuchen, so
schnell wie möglich vom Hauptbahnhof und Dam wegzukommen in eine ruhigere
Nebenstraße. Hier sind zwar auch eine Menge Menschen unterwegs, aber das hält
sich in Grenzen, und es gibt auch richtig ruhige Bereiche wie längs der
kleineren Grachten und das größtenteils umfriedete Viertel an der Universität.
Museen, Kirchen, kleine und
größere Parks - wenn die Sonne scheint, bekommt man hier sehr schnell richtige
Urlaubsgefühle. Die gemütlichen Straßencafés und anheimelnde Eckkneipen laden
zum Verweilen ein. Hin und wieder begegnet man einem Gaukler, Zauberkünstler
oder Pantomimen, einer Taubenbändigerin, und dort, wo etwas mehr Leute
vorüberkommen, gibt es Straßenmusikanten. Die Bäume links und rechts der
Grachten werden allmählich grün, neben den Eingängen von Geschäften, aber auch
von vielen Privathäusern stehen häufig schön gestaltete Blumenkübel.
Für Amsterdam gibt es eine ganze
Menge Städteführer im Angebot, meist bunt bebildert und mit Standard-Auskünften
über Museen und andere Sehenswürdigkeiten. Wir haben uns für einen kleinen,
eher unscheinbar wirkenden Führer entschieden, der weniger Bilder, dafür um so
mehr informative Details besitzt: "Amsterdam - Der praktische Reiseführer für Ihren Städtetrip" aus der Reihe "Städtetrip by arp", mit der
ich schon früher gute Erfahrungen gemacht hatte. Die Autorin Angeline Bauer hat
jahrelang in Amsterdam gelebt, und man merkt dem kleinen Reiseführer dieses
Insiderwissen an. Es gibt einen detailliert beschriebenen Rundgang, ausgehend
von der Annahme, dass man nur einen Tag Zeit hat, um das Wichtigste, das man
gesehen haben muss, zu besichtigen. Der Rundgang lässt sich gut aufteilen; man
braucht ohnehin zusätzlich die Zeit, die man in den Museen und Kirchen
verbringt. Ob alles dem eigenen Geschmack entspricht, kann man vorher im Internet
überprüfen - überall auf den Seiten sind Querverweise und Links angebracht. Das
Buch gibt es als Taschenbuch oder als besonders praktisches eBook. Also, für
mich war das eine gute Erwerbung, sowohl unterwegs als auch in der Phase der
Vorbereitung (im gedruckten Taschenbuch sind manche der Links zu lang, und
niemand wird sie auf der Straße in sein Smartphone tippen, aber in der
eBook-Datei sind sie sehr praktisch, weil sie direkt zum Ziel führen).
Unsere Tage in Amsterdam waren von früh bis spät ausgefüllt, denn es gab viel zu entdecken.
Mehr über Amsterdam und unsere
Erlebnisse dort wird es noch in diesem Blog unter verschiedenen Aspekten geben - schaut doch hin und wieder
mal herein!