Potgieterstraat und TunFun
Amsterdam hat Kindern viel zu
bieten - da sind die Tauben auf dem "Dam" vor dem Königlichen Palast,
da sind die Spielplätze und Streichelzoos in den großen Parks, die
Kinderveranstaltungen fast aller Museen und Vieles mehr. Es gibt eine ganze
Menge Highlights, und zwei davon möchte ich hier als besonders interessante Beispiele hervorheben.
1. Die Potgieterstraat (abgehend
von der Singelgracht Richtung da Costagracht, gegenüber dem RestaurantWaterkant) ist eine von den bekanntesten Landschaftsarchitekten der Niederlande
gestaltete Spielstraße mit künstlichen Hügeln und Höhlen, unterbrochen von
Klettermöglichkeiten, Rutschen und anderen Spielideen. Der Boden besteht aus
einer Art Vollgummi, das jeden eventuellen Sturz effektiv auffängt. Die ruhige
Wohnstraße entsprach vor ein paar Jahren nicht mehr den modernen Anforderungen
- der Straßenverkehr war angewachsen, die Parkmöglichkeiten nicht ausreichend,
Radwege verengten den Verkehrsraum zusätzlich. Als die Mietwohnungen in
Eigentumswohnungen umgewandelt wurden, veranstaltete die Stadt einen Wettbewerb
zur Gestaltung, mit einigen Vorgaben. Entstanden ist dieser wunderschöne
Spielplatz am Rande der Innenstadt, der durch kleine Durchlässe unterbrochen
wird und mit Sitzgelegenheiten und einem kleinen Kiosk zum Treffpunkt für die
Nachbarschaft und Durchgangspublikum geworden ist. Verantwortlich für diesen
tollen, abwechslungsreichen Spielplatz ist das Architekturteam von carve (www.carve.nl).
Bild und Design © www.carve.nl - Dank U wel! |
Hier hat mein erst kürzlich
erwachtes Interesse für schöne Architektur (angeregt durch das vielseitige Werk
von Zaha Hadid, die leider kürzlich verstorben ist) neue, interessante Nahrung
bekommen. Es lohnt sich, auf die oben verlinkte Seite von "carve" zu gehen - es gibt
dort unter Anderem eine Vielfalt origineller Spielplätze in und um Amsterdam zu
sehen. Eine Empfehlung an unsere Stadtplaner daheim!
Weiterer Link auf der Seite "Landezine".
eine andere aufregende
Spielstätte ist ein stillgelegter U-Bahn-Tunnel am Mr.Visser-Plein in der Nähe des
Waterlooplein - hier gibt es unter der Erde eine riesige Halle mit
Klettertürmen, Rutschen, Trampolinen, Hindernisparcours, Hüpfburgen,
Picknickhäuschen, Bällebäder, Kegelbahn usw. - ein Paradies für Kinder von etwa
zwei bis vierzehn Jahren, ungefähr nach Altersgruppen sortiert, aber für alle
frei zugänglich.
Zwischendurch gibt es Warte- und Picknickplätze für erwachsene
Begleiter. Bei unserem ersten Besuch waren mehrere Schulklassen da (durch
unterschiedliche Sicherheitswesten unterscheidbar) - entsprechend war der
Lärmpegel, den fast dreihundert Kinder verursacht haben. Unsere Teresa hatte
richtig viel Spaß. Gegen Unfallgefahren ist das Ganze durch dick gepolsterte
Stützpfeiler und durch zahlreiche Auffangnetze gesichert.
Bilder bitte anklicken |
Es gibt ein
Selbstbedienungsrestaurant. Kinder zahlen etwa acht Euro Eintritt, Erwachsene
kommen kostenlos hinein und fungieren als Aufsichtspersonen. So spart man sich
hier gottseidank die angestellten Pädagogen und Sozialarbeiter, die den Spaß
sicher durch ordnendes Eingreifen halbiert hätten. Wir Erwachsenen haben uns bei unserem Besuch nicht gelangweilt, und unsere vierjährige Tochter Teresa ganz gewiss nicht.