Fotos in diesem Beitrag: Dieter Walter |
Zugegeben, ich hatte nie
vorgehabt, den "Keukenhof" in Holland zu besuchen. Ich erinnere mich
daran, dass früher vom Ruhrgebiet oft Kaffee- oder Butterfahrten nach Holland
gingen, Busse vollgestopft mit Spießern und Rentnern, oft in Personalunion, und
viele dieser Fahrten hatten als Hauptattraktion den "Keukenhof" zum
Ziel. Ich hatte die Befürchtung, wenn ich so einen Ausflug mitmachte, mich
zwischen all den Kaffeefahrern und -Fahrerinnen entsetzlich zu langweilen oder
mich ständig fremdzuschämen (das Wort gab es damals noch nicht, und ich bin froh,
dass wir es jetzt haben!). Entsprechend hatte ich Vorbehalte, als wir im
letzten Frühjahr in Amsterdam waren - meine Frau wollte unbedingt die riesige
Blumenschau sehen.
Im Hotel Meininger am Bahnhof
Sloterdijk, wo wir sehr verkehrsgünstig und preiswert wohnen, gab es
verschiedene Pauschalangebote - man konnte z.B. mit einer "Tour" ab
Hotel fahren oder mit dem Linienbus ab Flughafen Schiphol. Da wir dort aber verkehrsgünstig
direkt zwischen Bahngleisen und Autobahnen wohnten, beschlossen wir, mit dem
eigenen Auto zu fahren. Ein Glück!
Der Weg war gut ausgeschildert,
die Parkplätze in der Umgebung von Lisse (der Gemeinde, in der der Park liegt) riesig
groß und nicht so teuer wie befürchtet, und die Schlangen an der Kasse waren
bei Weitem nicht so lang, wie die internationalen Pauschalfahrt-Anbieter es uns
weiszumachen versucht hatten.
Natürlich ist am Anfang ein
Touristen-Empfang mit Wasserspielen, einer alten Drehorgel (wie man sie früher
in Amsterdam überall sah und hörte) und Souvenir-Ständen, um die sich die
Touristen drängeln. Ich war natürlich auch Tourist, was sonst, aber ich hatte
keine Lust, mitzudrängeln, um mir magnetische Flaschenöffner oder Seehunde aus
Vollgummi, Schlüsselanhänger oder Postkarten mit Tulpenfotos zu kaufen. Wir
schoben uns in einen Seitenweg, befanden uns in einer hügeligen (wenn auch
künstlichen) Landschaft und machten erst einmal auf einer Bank Picknick mit
mitgebrachten Lunchpaketen, fotografierten die ersten Blütenpflanzen und ließen
die Leute an uns vorüberziehen.
Die Musik ist weit zu hören, aber man muss nicht fürchten, dass jemand mit der Schepperdose herumgeht |
Geht man aber weiter in den
Park, verteilen sich die vielen Menschen. Man kommt durch eine anmutige Kleinlandschaft
mit Hügeln, vielen Bäumen, kleinen Senken und künstlichen Schluchten mit
Wasserfällen und Hängebrücken. Die Vielfalt rührt daher, dass das Ganze eine Leistungsschau der Züchter ist - hier können Gärtnereien und Versandgeschäfte eine Auswahl zusammenstellen, Fotos für ihre Kataloge machen und ihre Bestellungen aufgeben - eine ganz normale Frühjahrsmesse also.
Zusammen mit den weiten offenen Wiesenflächen und kleinen Seen könnte man das Ganze durchaus als „englische Parklandschaft“ bezeichnen. Erstaunlich ist, dass da nicht nur Tulpen und andere Zwiebelpflanzen zu bewundern waren, sondern auch allerhand Statuen, und ich erfuhr, dass der Keukenhof („Küchengarten“, denn der Park war früher der Kräutergarten für die Küche einer niederländischen Adligen) der größte Skulpturengarten der Niederlande ist. Es finden sich etliche Objekte, die in der Kunstszene aktuell sind – man muss allerdings ein Auge dafür haben. Es sind sicher auch Ausstellungsstücke der früheren Königin Beatrix dabei – sie ist ja nicht nur Hobby-Bildhauerin, sondern arbeitet durchaus professionell, besonders jetzt, da sie nicht mehr mit royalen Amtspflichten belastet ist.
Zusammen mit den weiten offenen Wiesenflächen und kleinen Seen könnte man das Ganze durchaus als „englische Parklandschaft“ bezeichnen. Erstaunlich ist, dass da nicht nur Tulpen und andere Zwiebelpflanzen zu bewundern waren, sondern auch allerhand Statuen, und ich erfuhr, dass der Keukenhof („Küchengarten“, denn der Park war früher der Kräutergarten für die Küche einer niederländischen Adligen) der größte Skulpturengarten der Niederlande ist. Es finden sich etliche Objekte, die in der Kunstszene aktuell sind – man muss allerdings ein Auge dafür haben. Es sind sicher auch Ausstellungsstücke der früheren Königin Beatrix dabei – sie ist ja nicht nur Hobby-Bildhauerin, sondern arbeitet durchaus professionell, besonders jetzt, da sie nicht mehr mit royalen Amtspflichten belastet ist.
In diesem Jahr (2017) steht die
Skulpturenausstellung unter dem Thema „Niederländisches Design“ – ein Thema,
das ich besonders interessant finde.
Dann gibt es die Pavillons,
große, flache Ausstellungshäuser, die nach den Mitgliedern der königlichen
Familie benannt sind und die spezielle Pflanzenshows beherbergen, welche
besonderer Fürsorge bedürfen und nicht der Witterung ausgesetzt sein sollten.
Dort gibt es jeweils auch Imbisse oder Restaurant und Toiletten, natürlich auch
für Behinderte. Wir haben zum Beispiel den Beatrix-Paleis besucht, in dem es
eine unglaublich vielfältige Orchideensammlung zu besichtigen gibt.
Für Kinder gibt es einige
originelle Spielplätze, und man kann eine historische Windmühle anschauen, aber
genau da konzentrieren sich die Besucher, und statt sich ins Gedränge zu
schieben, sollte man sich aneinem der Stände frische Erdbeeren mit Sahne oder
eine gezuckerte Waffel kaufen und sich dem allgemeinen Picknick anschließen,
das auf den vielen freien Wiesen stattfindet. Der größte Spielplatz ist zentral
gelegen, und es gibt daneben ein Gartenlokal und einen Streichelzoo.
Alles in Allem hatten wir einen Tag, der uns allen Dreien Interessantes geboten hat. Die Menschenmassen waren nicht so schlimm wie befürchtet, und das Ganze war nicht so spießig, wie ich es mir immer vorgestellt habe. Die Blumen – in erster Linie Zwiebelgewächse wie Tulpen, Hyazinthen, Narzissen, Kaiserkronen – waren in großer Vielfalt und Farbenpracht zu sehen, und das Ganze stellte sich als großartiges Frühlingserlebnis heraus. Mein Vorurteil ist also beseitigt, und ich kann einen Besuch empfehlen. Schon jetzt für den nächsten Frühling planen!
Links (werden in dieser Woche nachgeliefert)
Hier noch ein paar Impressionen:
Alles in Allem hatten wir einen Tag, der uns allen Dreien Interessantes geboten hat. Die Menschenmassen waren nicht so schlimm wie befürchtet, und das Ganze war nicht so spießig, wie ich es mir immer vorgestellt habe. Die Blumen – in erster Linie Zwiebelgewächse wie Tulpen, Hyazinthen, Narzissen, Kaiserkronen – waren in großer Vielfalt und Farbenpracht zu sehen, und das Ganze stellte sich als großartiges Frühlingserlebnis heraus. Mein Vorurteil ist also beseitigt, und ich kann einen Besuch empfehlen. Schon jetzt für den nächsten Frühling planen!
Links (werden in dieser Woche nachgeliefert)
Hier noch ein paar Impressionen: