Samstag, 21. Januar 2017

Kostenloser Urlaub am Bodensee




Für die Bregenzer Festspiele in diesem Sommer werden noch männliche Statisten gesucht, meldet der Blog reisefreak.de. Wer Zeit und Lust hat, ein paar Wochen auf der Bühne zu stehen und die Festspielwelt mal von innen kennenzulernen, sollte sich die Seite unbedingt ansehen. Ein Abenteuer ist es auf jeden Fall, und es gibt gewiss ein kleines Honorar, mit dem man ein Pensionszimmer und seine Verpflegung finanzieren kann.
Wäre es nicht überhaupt eine gute Möglichkeit, im Sommer ein wenig von zu Hause wegzukommen und andere Städte, andere Lebenswelten kennen zu lernen? Man sucht im Internet nach Theater- oder Opernfestivals im In- und Ausland, bei denen Statisten gebraucht werden könnten, und bewirbt sich. Mit etwas Glück hat man einen Sommerjob mit Urlaubsmöglichkeit.




Samstag, 14. Januar 2017

Leben, wo andere Urlaub machen?



In Galata Village -  Photo courtesy of CyprusExpat.co.uk


Zugegeben, der Gedanke hat etwas Bestechendes für mich. Ich habe das Experiment bereits mehrfach gewagt, und beim dritten Mal hat es dauerhaft geklappt - aus einer der ungemütlichsten Ecken des Ruhrgebiets bin ich nach Oberbayern gezogen, habe eine Wohnung mit großem Garten gehabt, Balkon mit Blick auf die Alpenkette, den Ammersee in der Nähe. Ich bin viel herumgekommen, indem ich Housesitting gemacht habe, und die Nähe zu München hat mich beruflich weitergebracht. Ich lebe jetzt zwar nicht mehr in Oberbayern, sondern in Augsburg, aber zurück ins Ruhrgebiet möchte ich auf keinen Fall. Ich bin hier heimisch geworden und habe meiner Umsiedlung hierher und den Freunden, die ich hier gefunden habe, auch mein persönliches Fortkommen zu verdanken.

Zypern
Träumt ihr auch davon, euch anderswo niederzulassen und eurem Leben einen kreativen Schub zu geben? Dann kann ich Euch Zypern empfehlen. Es ist eine der schönsten und waldreichsten Inseln im Mittelmeer, mit Bergen zum Wandern und Stränden zum Faulenzen oder zum Baden - das Wasser ist das sauberste im ganzen Mittelmeerraum.
Archimandrita Village - Photo courtesy of CyprusExpat.co.uk

Ich bin als Urlauber dort gewesen, habe das köstliche und gesunde Essen sowie den hervorragenden Wein (Comandaria!) genossen und war fasziniert von den Zeugnissen der Geschichte. Zypern hat eine lebendige Kunst-, Musik- und Literaturszene, und man kann dort gut leben, wenn man Einiges beachtet. Zypern gehört zur EU, man zahlt mit Euro, und manche Gepflogenheiten sind einem vertraut. Andere sollte man sehr gut recherchieren, denn dort zu leben und zuhause alle Zelte abzubrechen, erfordert schon einige Sachkenntnisse, und ohne Hilfe von Insidern geht es nicht.

Eine hilfreiche Seite: Cyprus Expat
Ich habe für Euch eine erstaunliche Internet-Seite gefunden, auf der unzählige Informationen für Einwanderer nach Zypern stehen: Was muss ich wissen? Wo melde ich mich an, wie finde ich eine Wohnung, kann ich mein Auto mitnehmen, wie betreibe ich eine Apotheke, eine Sportschule oder überhaupt ein Unternehmen? Was muss ich für Vorschriften beachten? Welche Konkurrenz (oder Geschäftspartner) finde ich vor? Da gibt es eine umfangreiche Liste, die man auch für Kontakte nutzen kann.
Auf der Seite gibt es aktuelle Nachrichten, man kann einen Newsletter abonnieren und sich in einem Forum mit anderen kurzschließen. Alles signalisiert: Einwanderer sind bei uns willkommen. Die Bilder vermitteln einen guten Eindruck vom tatsächlichen Leben in Zypern und sind völlig anders als das, was man so in Reiseprospekten liest. Nicht zu vergessen die zahlreichen Links.

Romantische Dörfer
Im Moment gibt es eine Serie mit Fotos und Hintergrundinformationen über zyprische Dörfer. Für den, der umsiedeln möchte, ist das besonders interessant, denn die Aufnahmen sind aus der Sicht Einheimischer gemacht, ehrlich und ungeschönt, und zu jedem Dorf gibt es Hintergrund-Informationen.
Evychou Village - Photo courtesy of CyprusExpat.co.uk

 Man kommt von einem Dorfbericht zum anderen, indem man auf die Bilder klickt.
Da das Land nicht gerade riesig ist, lohnt es sich gewiss, auf dem Dorf zu leben - das ist billiger, obwohl man es nie länger als eine Stunde zu den großen Städten wie Nikosia, Paphos oder Limassol hat und trotzdem die Nähe zur Natur und das einfache, gesunde Leben genießen kann. Auch Badestrände und historische Stätten sind nie sehr weit entfernt.
Die Fotos zu diesem Beitrag habe ich von Cyprus Expat bekommen - vielen Dank für die Erlaubnis, sie zu zeigen! Hier der Link zu dieser informativen Seite:

In der Nähe von Nikosia - Photo courtesy of CyprusExpat.co.uk



Interne Links in diesem Blog:

Sprachenlinks:
Griechisch lernen - kostenloser Probezugang 
Türkisch lernen - kostenloser Probezugang 

Freitag, 6. Januar 2017

Übernachten in der Kirche?



Wer schläft schon in Kirchen? 
Als jugendlicher Wanderer hab ich mich das nie getraut. Als Konfirmand ist es mir in langweiligen Gottesdiensten schon passiert - man versucht, der Kultveranstaltung zu folgen, aber der Kopf will nicht mit, sondern knallt vorwärts aufs Gesangbuch. Später habe ich auf Wanderungen beim Besuch alter Klosterruinen immer mal überlegt, zwischen den Mauern zu übernachten, aber irgendeine Scheu hielt mich davon ab. So wird es vielen anderen auch gegangen sein.
Jetzt gibt es, zumindest im Süden Englands, ganz offiziell diese Möglichkeit: Der Churches Conservation Trust vermietet Kirchen, überwiegend kleinere Kirchen in Dörfern, wo die Gemeinden nicht das Geld haben, die oft historisch bedeutsamen Gebäude zu erhalten, zu restaurieren oder auch nur zu beheizen. Nun werden die Gebäude, auch um sie wieder mit mehr Leben zu erfüllen und sie ins Bewusstsein der Leute zu rücken, zugänglich gemacht - wunderbare Kulissen für Filmleute und Modefotografen, Familienfeste, Autorenlesungen und Musikveranstaltungen. Es werden Wanderungen von Kirche zu Kirche organisiert, und Wanderer können Schlafplätze in Kirchen oder auf dem Kirchengelände mieten.
Wie wäre es mit einem Quartier für mehrere Tage, von dem aus man die nähere Umgebung in kleineren oder längeren Tagesausflügen erkundet? In England seid ihr jedenfalls damit willkommen.
Ganz billig ist das natürlich nicht, aber dieses "church camping" oder "champing" ist ein ganz besonderes, unvergessliches Erlebnis. Und nicht zu vergessen - für diesen Preis findet man nirgendwo ein Zimmer von solcher Größe! Schaut einfach mal auf"visitchurches"
und lasst Euch auch von den übrigen Ideen des Churches Conservation Trust inspirieren!

Mittwoch, 30. November 2016

Die Philippinen - ein Traumziel?



Der Winter ist die Zeit, in der wir uns ganz besonders in die Ferne sehnen - in den Süden, in die Sonne, an den Strand und an das Meer. Ein tolles Reiseziel: die Philippinen!
Im Moment hören wir von dort allerdings fast nur schlechte Nachrichten - ein despotischer, unberechenbarer Präsident, der schon früher dafür bekannt war, Todesschwadrone auszusenden, dazu Erdbeben, Wirbelstürme, Tsunamis und Vulkanausbrüche - und nicht zuletzt Umweltschäden infolge der Erderwärmung und ein gewaltiger "Müllstrudel" im Meer, etliche Kilometer im Durchmesser, in dem sich die Plastikabfälle des Pazifiks mit denen des Indischen Ozeans vermischen.
Sollte man überhaupt dorthin reisen, in das drittgefährlichste Land der Welt?
Laoag (Ilocos Norte) - eigene Aufahme
 Ich bin zweimal für längere Zeit dort gewesen, als es noch nicht ganz so gefährlich war, und beide Male hatte ich einen Reiseblog speziell für diese Reisen. Ich habe sie beide längst geschlossen, aber das beste daraus werde ich in naher Zukunft einsammeln, illustrieren und hier in diesem Blog wiedergeben. Zur Einführung gibt es heute ein ganz besonderes Schmankerl - meine Pinterest-Seite, eigentlich zur Recherche gedacht, mit rund 1700 Fotos (nicht von mir), jeweils mit Links zu informativen weiterführenden Seiten - Land und Leute, Essen, Kunst, Kultur und Geschichte. Stöbert einfach mal HIER!

Hinweis: Eventuell kommt gleich zu Anfang ein Popup, das euch zur Registrierung bei Pinterest auffordert. Das kann ich leider nicht verhindern. Es ist aber kostenlos und hilft euch, auch andere Themen zu recherchieren. Fast alle gefundenen Bilder enthalten Links - eine wahre Fundgrube an Informationen.
Bei Pagudpud an der Nordspitze der Insel Luzon - eigene Aufnahme
Unwetter auf den Philippinen sind oft sehr eindrucksvoll - und lebensgefährlich
Kleiner Tipp: Die Landessprache lernen - hier der Zugang zu einer kostenlosen Demoversion!     

Sonntag, 20. November 2016

Herrliche Bilder aus Marokko



 Marokko ist ein farbenfrohes, sonniges Land, ideal für Fotofreunde. Die Autorin und Fotografin Angeline Bauer ist für einige Tage dort gewesen und hat viele farbenfrohe Aufnahmen in ihren Blog gestellt. Ein paar davon kann ich euch hier als Gastbeitrag bieten - aber folgt doch mal dem Link, den Ihr am Ende dieses Beitrags findet! Es lohnt sich!
(alle Bilder dieses Beitrags: copright Angeline Bauer)

































Marokko ist ein Land der Gegensätze: Armut und Reichtum, Paläste und einfache Lehmhäuschen, Enge und Weite, Lärm und Stille. Und betteln ist keine Schande, denn wer hat, der gibt.
 
 Eingekauft wird hauptsächlich auf dem Bazar, der in Marokko Souk heißt. Supermärkte gibt es nur in den modernen Randstädten. Bei Touristen sind in den Souks neben den landesüblichen Souvenirs vor allem Gewürze als Mitbringsel beliebt.

 Obwohl der König von Marokko und seine Frau moderne Monarchen sind und die Emanzipation vorantreiben, tragen die meisten Frauen Kopftuch und viele auch immer noch und wieder Burka.



Wenn die Störche im Herbst von uns fortziehen, um über Berge und Meer gen Süden zu fliegen, landen sie unter anderem in Marokko. Dort heißen sie 'Lack-Lack' und sind 'halbheilige' Tiere, die unter Schutz stehen. Seltsamerweise verbringen sie ihre Zeit in Marokko am liebsten in Städten. Auf dem Land sind sie selten zu sehen.


Exotisches vom Fischmarkt in Casablanca.
In Deutschland heißen diese 'Früchte des Meeres', die eine sehr leckere
Spezialität sind, Entenmuscheln, in Spanien Percebes. Sie gehören zu den
Rankenfußkrebsen und leben auf Felsen.

Weitere prächtige Bilder findet Ihr unter http://by-arp.de/blog/ - die Fotos befinden sich unter dem Textbeitrag.
Der Verlag "by arp" hat übrigens eine Reihe von speziellen Reiseführern für Kurztrips zu bieten - schaut doch mal hier: http://by-arp.de/reisen/

Samstag, 19. November 2016

Von Lima mit der Andenbahn



Blick über Lima/pixabay


 Vor wenigen Tagen wies ich auf das Buch "Der alte Patagonien-Express" von Paul Theroux hin in dem er über seine Südamerika-Reise mit der Eisenbahn in den 1970er Jahren berichtet. Nun ist im berühmten Reisefreak-Blog der Gastbeitrag eines jungen Geologen erschienen, der vor Kurzen mit der Andenbahn gefahren ist, eine Teilstrecke, die Theroux als besonders beschwerlich erlebte. Die Zeiten ändern sich, und es lohnt sich, passend zum Thema diesen neueren Bericht auch noch zu lesen, um zu vergleichen:

Montag, 24. Oktober 2016

Schriftsteller auf Reisen


Kann man heute noch normal reisen?
Gerade lese ich ein schönes Stück Reiseliteratur, das ich gern hier unten weiterempfehle.
Ich habe mal versucht herauszufinden, was es überhaupt an Reiseliteratur gibt, und stieß auf eine Flut von Reiseführern aus etlichen Verlagen, manche aus Internetfotos- und Informationen zusammengestümpert, sowie auf eine Menge Reiseberichte, oft mehr schlecht als recht aus Selbstverlagen der Leserschaft an den Kopf geworfen - "mit Neckermann in Indien" oder "Erna und Hans bei den Buschmännern", wobei mit den Buschmännern keine Afrikaner, sondern australische Aborigines gemeint waren., oder Ähnliches, was nur die Freunde und Verwandten des Autors oder der Autorin lesen. Große Reiseromane wie Goethes "Italienische Reise", Mark Twains "Die Arglosen im Ausland" oder Seumes "Spaziergang nach Syrakus" findet man heute nur noch selten. Das liegt vielleicht zum Teil daran, dass man sich heute überall per Internet umsehen kann (was die Leute leider nicht dazu verführt, dann auch zu Hause zu bleiben) und dass die meisten Leute heutzutage als Pauschaltouristen reisen, und zwar kaum noch auf Rundtouren (sogenannte Bildungsreisen), sondern entweder als Rucksacktouristen mit Schnorrer-Potenzial oder in All-Inclusive-"Destinationen", in Clubs oder Hotels, wo sie das Land nur noch in Form von bunten Postkarten, billigen Souvenirs und die Menschen als Hotelpersonal kennenlernen - oft ohne zu ahnen, dass ihr ach so netter Schuhputzer weniger Trinkwasser im Monat zur Verfügung hat, als der Tourist mit einer einzigen Dusche verbraucht.
Massentourismus: Egal wohin, Hauptsache weg von Zuhause
Manchmal hat man auch kaum andere Möglichkeiten. Ich wollte mal in einem großen Reisebüro eine Individualreise buchen, um Brieffreunde und Autorenkollegen zu treffen - Manila mit ein paar Tagen Zwischenaufenthalt in Saigon, dann von Manila aus mit dem Bus nah Norden, zur Sommerhauptstadt Baguio, zurück mit dem Bus, Inlandsflug nach Cebu, von dort mit dem Flugzeug zurück nach Europa. Unmöglich. Obwohl der Laden sich mit ausgebildeten Reisefachkräften brüstete, boten die nur Pakete an, und man wollte mir entweder einen Badeaufenthalt auf Bali, Tauchurlaub auf Boracay oder einen Junggesellenurlaub in Bangkok / Pattaya anbieten. Jedes "Paket" für sich - ich hätte nicht von Bali nach Manila buchen können, sondern hätte jedes Mal wieder nach Deutschland zurück und erneut losfliegen müssen.
Seitdem fahre ich immer auf gut Glück. Eine Unterkunft findet sich am Zielort immer. "Alles belegt" trifft immer nur auf die Touristenburgen zu.

Der alte Patagonien-Express
In diesem Zusammenhang ist es erfrischend, so ein Reisebuch zu lesen wie "Der alte Patagonien-Express" von Paul Theroux. Der Roman ist 1979 in den USA erschienen, 1995 in deutscher Sprache bei Hoffmann & Campe. Es gibt sowohl die Taschenbuchausgabe wie auch die gebundene noch antiquarisch zu kaufen, entweder im "Zentralverzeichnis antiquarischer Bücher" (ZVAB) oder bei Booklooker, mit etwas Glück auch bei Ebay oder Amazon.
Reisen als Abenteuer
 Paul Theroux, der Autor, unternimmt eine Reise von Boston durch Nord- und Mittelamerika und dann durch Südamerika bis in den Süden Feuerlands - mit der Eisenbahn. Das ist oft mühselig und langsam, auf langen Strecken und Zwischenaufenthalten unterhält er sich mit den Menschen vor Ort oder mit Mitreisenden, und er lernt dadurch mehr kennen, als es ein Flugreisender je könnte. Seine Erlebnisse schildert er in diesem großartigen Reiseroman, sehr persönlich, mal distanziert, mal ironisch, aber nie von oben herab. Er beharrt darauf, kein Tourist zu sein, sondern sieht diese, die in Gruppen oder allein als Rucksacktouristen reisen, mit kritischer bis ironischer Distanz. Seine einzigen festen Begleiter sind Bücher, meist amerikanische Literatur, denn es gibt Zeiten, da kann er nichts anderes tun als warten, oft tagelang, und lesen. Als bekannter Autor wird er häufig zu Lesungen und Vorträgen eingeladen. Ich habe das Buch mit Vergnügen und Gewinn gelesen, und ich erinnere mich an solche Höhepunkte wie den Besuch bei einem Bestatter und Einbalsamierer in Panama, nachdem er gerade Poes "Arthur Gordon Pym" gelesen hat, oder eine Zugfahrt in den Zentralanden, wo er eindringlich die Folgen einer Höhenkrankheit schildert. Armut in Ecuador, Indios in Peru - über jedes besuchte Land erfahren wir Neues, plastisch Geschildertes. Ein Höhepunkt, wenn nicht der Höhepunkt schlechthin, ist das Zusammentreffen mit Jorge Luis Borges in Argentinien. Das ist das Wichtigste - immer wieder begegnet er Menschen, meist ungewöhnlichen Charakteren, die einem aber gerade deswegen im Gedächtnis bleiben. Die Schilderungen wecken Fernweh - und den Wunsch, mal nicht im "Reisepaket", sondern als Individuum zu reisen, so wie Theroux.